Bewegungsförderung in der Schwarzburgschule
Die Schwarzburgschule befindet sich im Nordend-West von Frankfurt. Die wesentlichen Merkmale dieses Einzugsgebietes sind eine hohe Einwohnerdichte und wenig vorhandene Grünflächen. Für die hier lebenden Kinder bedeutet dies, dass ihnen kaum Bewegungs- und Spielmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Daher wurde die Bewegungsförderung zu einem pädagogischen Schwerpunkt der Schwarzburgschule.
Unter dem Motto „Bewegte Schule“ sind die Themen Schulhofgestaltung, Pausenspiele und Tägliche Bewegungszeit subsumiert. Zugehörig sind auch motopädagogische Angebote. Ziel ist es, die Kinder durch ein variationsreiches Bewegungsangebot zu fördern und den Umgang miteinander, z.B. in der Pause, friedlicher zu gestalten.
Schulhofgestaltung
Auf dem Schulhof bieten ein großes Klettergerüst und eine Kletterwand, ein Sandkasten, Tischtennisplatten sowie große freie Flächen und kleine Nischen mit Bänken den Kindern in den Pausen Bewegungsmöglichkeiten. Im Sommer wird der Schulhof im Rahmen des Sportunterrichts genutzt. Obwohl der Schulhof kein öffentlicher Spielplatz ist, toleriert die Schule, dass sich am Nachmittag Hortkinder und „Stadtteilkinder“ hier zum Spielen aufhalten.
Pausenspiele
Um möglichst vielen Schülern eine aktive Pausengestaltung anbieten zu können, entstand 2001 das Konzept der Pausenspiele. Die Kinder der vierten Klassen leihen die Bewegungsspiele, die sich in einer Hütte auf dem Pausenhof befinden, an die Kinder aus, die Ausleihkarten vorzeigen können. Jede Klasse erhält nur eine bestimmte Anzahl an Karten (5), die innerhalb der Klasse rotieren. Somit sind in jeder Pause ca. 60 Kinder berechtigt, sich ein Pausenspiel auszuleihen, welches in der Regel von mehreren Kindern gemeinsam genutzt werden kann. Darüber hinaus bekommt jede Klasse ein- bis zweimal in der Woche ein Feld zum Fußballspielen (erste bis vierte Klasse) oder Hockeyspielen (dritte und vierte Klassen) zugewiesen. Bei Regen findet keine Ausleihe von Spielgeräten statt. Für die Tägliche Bewegungszeit (s.u.) können die Spielgeräte der Hütte ebenfalls benutzt werden.
Tägliche Bewegungszeit
Tägliche Bewegungszeit ist ein vorgeschriebener Bestandteil des Grundschulvormittags. Das Konzept einer Täglichen Bewegungszeit geht davon aus, dass Lernen und Bewegung unmittelbar zusammenhängen. Neue Informationen, die der Mensch aufnimmt und bearbeitet, müssen anschließend gespeichert und abgesichert werden. Das ist vor allem in einer Entlastungsphase möglich, die einer Belastungsphase folgen sollte. Ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fördert somit nicht nur die Gesundheit des Kindes, sondern auch das Lernen.
Die Tägliche Bewegungszeit ist in die Stundentafel aller Klassen verpflichtend aufgenommen. Die Bewegungsangebote können im Klassenraum, auf dem Flur oder auf dem Schulhof stattfinden. Durchgeführt werden diese Stunden sowohl von Lehrerinnen und Lehrern des Kollegiums als auch von Sozialpädagoginnen. An Regentagen steht zusätzlich zum Schulhof ein Bewegungsraum im Keller der Schule zur Verfügung.
Motopädagogische Förderung
Eine Sportlehrerin mit der Zusatzqualifikation Motopädagogik kann seit dem Schuljahr 1999/2000 Bewegungsförderung für einzelne Schülerinnen und Schüler des ersten und zweiten Schuljahrs anbieten. Angesprochen sind Kinder, die in ihrem Verhalten, ihrer Wahrnehmung oder ihrer Körperkoordination besonders auffällig erscheinen.